Wissenswertes

Holz ist ein  Brennstoff , der seinen festen Platz in unseren Öfen hat, da er viele Vorteile hat. Durch das Phänomen der  Verbrennung  verwandelt er sich in Energie mit einer neutralen CO -Bilanz , wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dabei ist Vorsicht geboten: eine schlechte Verbrennung führt zu  Verschmutzung . Unterschiedliche   Maßnahmen   wurden in der Wallonie getroffen, um die durch Holzheizung verursachte Luftverschmutzung zu reduzieren.

Holz als Brennstoff

Nahezu 25 % der wallonischen Haushalte benutzen, in der einen oder anderen Form, Holz als Energiequelle in ihrer Wohnung. 2013 stellte Holz 57 % des Verbrauchs erneuerbarer Energien in der Wallonie dar … Holz ist der erste vom Menschen domestizierte Brennstoff, der weiterhin häufig verwendet wird, da er zahlreiche Vorteile hat.

Wirtschaftlich

  • Verringerung der Energieabhängigkeit des Landes und Diversifizierung der Energieversorgung
  • Verwertung von Abfällen der Holzindustrie unter Schaffung eines lokalen Wirtschaftszyklus
  • Aufrechterhaltung und Entwicklung einer nur schwer verlagerbaren ländlichen Tätigkeit (Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen und Einkommen in der Forstwirtschaft)
  • Entwicklung von lokalem Know-how: Engineering, Produktion u. Verteilung von Brennstoff, Geräteherstellung
  • Erschwinglicher und stabilerer Kaufpreis als bei den fossilen Brennstoffen

Praktisch

  • Komfort bei der Benutzung dank Holzheizungen der neuesten Generation (Automatisierung u. Autonomie)
  • Möglichkeit des Anschlusses an ein Holzwärmenetz (kein individueller Heizkessel mehr erforderlich!)
  • Als Unterstützung für die Übergangszeit
  • Geselligkeit durch die im Ofen tänzelnden Flammen

Ökologisch

  • Neutraler Brennstoff in Bezug auf den CO2-Kreislauf (Treibhausgas)
  • Kürzere Transportketten sowie ungefährlichere Lagerung im Vergleich zu anderen Brennstoffen
  • Einsparung nicht erneuerbarer Rohstoffe

Als Energiequelle wird Holz hauptsächlich in Form von Scheiten, Briketts/Spänen, Pellets (Holzgranulat) oder Schnitzeln verwendet. Jede Formel hat ihre Spezifität. Die bei der Verbrennung erzeugte Energie hängt von der Rohdichte des Holzes, dem Feuchtigkeitsgrad und der Menge des eingelegten Holzes ab. Im Allgemeinen gelten für Trockenholz folgende Äquivalente:

 

  Heizöl Gas Pellets Scheite Schnitzel
1000 kWh 100 l 100 m3 220 kg 0,7 Ster 1 SRM (m3 messbar)
Das Phänomen der Verbrennung

Durch die Verbrennung wird das Holz zur Energiequelle. Drei Elemente sind für eine Verbrennung unerlässlich: ein Brennstoff (Holz), ein Oxidmittel (O2-Sauerstoff) und eine Aktivierungsenergie. Das Verschwinden eines der Elemente führt zum direkten Stillstand der Verbrennung.

Nach einer ersten Phase des Trocknens infolge des Temperaturanstiegs zersetzen sich die Holzmoleküle in komplexe gasförmige Moleküle (~85 % der Holzmasse), in einen soliden Restbestand aus Holzkohle (~14 % an Masse) und in einen Rest von Mineralstoffen, Asche (1 bis 1,5 % an Masse).

Für eine maximale Leistung und minimale Schadstoffemissionen ist es überaus wichtig, dass die 85 % der Holzmasse, die in brennbare Gase umgewandelt wurden, nicht durch den Kamin entweichen! Es ist also unbedingt notwendig, deren Verbrennung zu optimieren.

Eine saubere Verbrennung:

  • Es entsteht praktisch keine Asche (maximal 3 bis 4 % der Holzmasse). Sie muss weiß und pulvrig sein;
  • Es entsteht kein Rauch (er ist beim Anfeuern erkennbar und fast unsichtbar, wenn das Feuer brennt);
  • Es entstehen keine wahrnehmbaren Gerüche.
Eine neutrale CO2-Bilanz, wenn …

Die Verbrennung von Holz gilt als CO2-neutral (also ohne Auswirkung auf die Erderwärmung), weil das resultierende Kohlendioxid dem entspricht, das der Baum bei seinem Wachstum benötigt (bei der Fotosynthese). Damit dies jedoch wirksam ist, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

  • dass das verbrannte Holz aus Wäldern stammt, die nachwachsen können – weswegen es sinnvoll ist, zertifiziertes Holz zu verwenden;
  • dass die CO2-Emissionen in Zusammenhang mit dem Holzschlag, dem Transport und der Verarbeitung möglichst begrenzt sind – weswegen es sinnvoll ist, lokales Holz zu verwenden;
  • dass die Verbrennung von hoher Qualität und komplett ist, um die Emission bestimmter Schadstoffe, neben CO2, bei denen es sich um hochwirksame Treibhausgase handelt, zu verhindern – weswegen es sinnvoll ist, die bewährten Praktiken umzusetzen.
Eine schlechte Verbrennung führt zu Verschmutzung

Erfolgt die Holzverbrennung nicht unter guten Bedingungen, ist sie Ursache für die Emission von Luftschadstoffen, die sich auf die Gesundheit der Personen und die Umwelt auswirken kann.

Wichtigste vom Holzrauch mitgeführte Schadstoffe:

  • Feinstaub
  • Ruß (Black Carbon)
  • Stickoxide
  • Kohlenmonoxid
  • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Flüchtige organische Verbindungen, darunter einige reizend

Bei einer schlechten Verbrennung können diese Schadstoffe Folgen für die Gesundheit haben:

  • entweder durch eine Exposition in den Innenräumen (Rauch, der aus den in dem beheizten Gebäude installierten Geräten entweicht), vor allem wenn der Kamin nicht richtig zieht;
  • oder durch eine Exposition draußen, wo sich die Luft mit den anderen Luftschadstoffen mischt.

Wussten Sie?

  • Je kleiner die Partikel sind, desto häufiger dringen sie in den Lungenapparat ein und stellen ein Risiko für die Gesundheit dar: Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme oder Lungenkrebserkrankungen. Einige in Flandern getroffene Maßnahmen, wo die Verwendung von Holz vermutlich vergleichbar ist zu der in der Wallonie, führen zu der Annahme, dass im Winter die Holzverbrennung für 5 bis 10 % der Partikel in der Luft verantwortlich ist.
  • Kohlenmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das aus einer unvollständigen Verbrennung resultiert. Eine Exposition gegenüber niedrigen Kohlenmonoxidsätzen kann Kopfschmerzen, Schwindel und Atemnot, Übelkeit, Konfusion, Desorientierung hervorrufen; eine Exposition gegenüber einem sehr hohen Satz führt zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod. Es bleibt darauf hinzuweisen, dass die Holzheizungen glücklicherweise nur wenige Prozent der belgischen CO-Vergiftungen durch Haushaltsraumheizgeräte darstellen.
  • Methan (CH4) und Black Carbon (Ruß) sind Treibhausgase (Verursacher der Erderwärmung), die jeweils 25 mal stärker und 200 bis 500 mal stärker als CO2 sind.
Maßnahmen, die in der Wallonie getroffen wurden

Infolge einer innereuropäischen Verteilung ist Belgien verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen, mit Ausnahme großer industrieller Verbrennungsquellen, bis zum Jahr 2020 um 15 % zu reduzieren, und zwar im Vergleich zu den Emissionen von 2005.

Die Emissionsreduzierung in Zusammenhang mit der Verbrennung von Holz durch Privathaushalte ist somit mehr als hilfreich zur Erreichung dieses Ziels!

Mehrere Maßnahmen wurden auf europäischer, aber auch wallonischer Ebene getroffen, um die Schadstoffemissionen zu verringern und die Energieleistung von Holzheizungen zu erhöhen.

Auf europäischer und belgischer (föderaler) Ebene

Das CE-Kennzeichen muss auf den verkauften Geräten angebracht sein. Verschiedene Angaben, darunter vor allem die Leistung sowie die nach einem standardisierten Verfahren getesteten CO-Emissionen, müssen enthalten sein.

Darüber hinaus sind durch zwei 2015 beschlossene Regelungen immer striktere Energie- und Umweltleistungen erforderlich bei der Vermarktung von Heizkesseln (ab 2020, Verordnung 2015/1189) und individuellen Öfen (ab 2022, Verordnung 2015/1188). Bis zur Inkrafttretung dieser Verordnungen ist die Vermarktung von Heizkesseln und individuellen Öfen durch den Königlichen Erlass von 2010 geregelt.

Auf wallonischer Ebene

Entsprechend einer europäischen Richtlinie wurde in der Wallonie ein Verfahren zur Zertifizierung von Installateuren regenerativer Systeme geschaffen. Das Verfahren betrifft vor allem Installateure von Kesseln, die mit fester Biomasse beheizt werden, sowie Installateure von individuellen Öfen. Die ersten Techniker werden normalerweise im Laufe des Jahres 2016 zertifiziert.

Darüber hinaus sind unterschiedliche Kommunikationskampagnen geplant, zur Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich der bewährten Praktiken im Bereich der Holzheizung. Weitere mögliche Maßnahmen werden derzeit ebenso von den wallonischen Behörden ausgewertet.